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Gesundheit7 entzündungshemmende Lebensmittel

Die Begriffe “entzündungshemmende Ernährung” oder “entzündungshemmende Lebensmittel” sind gerade im Trend und ploppen in vielen Schlagzeilen im Netz auf. Doch was bedeutet das eigentlich?

Dazu muss man die Vorgänge im menschlichen Immunsystem unter die Lupe nehmen: Das Immunsystem wird aktiviert, sobald der Körper einen Eindringling erkennt. Das kann ein Bakterium, ein Virus oder auch Blütenstaub sein. 

Der Eindringling löst eine Reaktionskaskade aus: Der Körper produziert verschiedene Abwehrstoffe, die den Eindringling markieren, schlucken und zersetzen oder produzieren Antikörper. Kommt der Stoff dann ein zweites mal in den Organismus, ist der Körper gewappnet und hat die passende Immunantwort parat. Diesen Prozess nennen Mediziner Entzündung, es handelt sich also eigentlich um einen wünschenswerten Vorgang.

Entzündungen steigern Krankheitsrisiko

Bei sogenannten Entzündungsschüben setzt der Körper eine ganze Menge Abwehrzellen frei. Das passiert bei bedrohlichen Eindringlingen, wie zum Beispiel einem Virus. Doch häufig klingt diese Entzündung nicht mehr ab und hält mehrere Tage oder sogar Wochen an. Der Körper befindet sich permanent im Abwehrmodus – und das fördert verschiedene Erkrankungen wie Krebs, Herzerkrankungen, Diabetes, Arthritis oder Depressionen.

Die gute Nachricht: Wir können selbst etwas gegen diese Entzündungsstürme unternehmen – mit der richtigen Ernährung. Denn einige Lebensmittel enthalten stoffe, die die Entzündungsreaktion im Körper ausbremsen können. Das wiederum verringert das Krankheitsrisiko.

7 entzündungshemmende Lebensmittel gehören auf jeden Speiseplan:

Tomatenfarbstoff fängt freie Radikale

Tomaten sind nicht nur lecker, sie haben viele positive Auswirkungen auf unseren Körper. Der Grund dafür ist vor allem das enthaltene Lycopin. Es handelt sich um ein Carotinoid, einen natürlichen Farbstoff. Er fängt freie und hoch reaktive Teilchen (Radikale) im Körper ab und bindet sie. Diese sind häufig an Entzündungsvorgängen beteiligt. Das Lycopin aus Tomaten bindet die Radikale und sie können keinen Schaden mehr anrichten.

So kann der regelmäßige Verzehr von Tomaten helfen, lange anhaltende Entzündungen zu verkürzen. Ein ideales Rezept: Low-Carb Avocado-Tomaten-Salat

Entzündungshemmende Lebensmittel: Olivenöl 

Olivenöl. (Foto: Pixabay / stevepb)

Olivenöl ist ein fester Bestandteil der gesunden mediterranen Ernährungsweise. Und das zu Recht! Denn das Öl besteht je nach Qualität aus bis zu 70 Prozent ungesättigten Fettsäuren und enthält Oleinsäure. Sie senkt nicht nur den Cholesterinspiegel oder fängt freie Radikale ab.

Das im Olivenöl enthaltene enthaltene Oleuropein weitet außerdem die Arterien leicht. Insgesamt unterbindet Olivenöl damit Entzündungsprozesse im Körper und beugt Herz-Kreislauferkrankungen wie zum Beispiel einer Arterienverkalkung vor. Gleich zwei gute Gründe, um zum Braten, Backen oder sogar zum frittieren hochwertiges Olivenöl zu verwenden.

Fetter Fisch liefert Omega-3-Fettsäuren

Lachs Powerfood

Fetter Fisch wie zum Beispiel Lachs, Thunfisch, Sardinen oder Makrelen enthalten Omega-3-Fettsäuren in großen Mengen. Das ist sehr gesund, denn die Fettsäuren senken den Cholesterinspiegel ebenso wie das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen und Arthritis. Doch auch chronische Entzündungen im Körper beeinflussen die Fette positiv! Kommen körpereigene Enzyme mit Omega-3-Fettsäuren zusammen, entstehen sogenannte Resolvine (Resolvin E1). In Kombination mit dem Wirkstoff Acetylsalicylsäure (ASS, z.B. in Aspirin enthalten) sorgen die Resolvine dafür, dass die Entzündungen zurück gehen. 

Zumindest in einer Studie mit Mäusen hat dieser entzündungshemmende Prozess funktioniert. Auch im Mensch ist das Resolvin inzwischen nachgewiesen. Welcher Mechanismus dahinter steckt? Das Resolvin scheint die Verbreitung von Entzündungsbotenstoffen zu unterbinden. Das heißt, die Entzündung kann sich nicht im Gewebe ausbreiten.

Grünes Blattgemüse strotzt vor Antioxidantien

Entzündungshemmende Lebensmittel: Spinat

Spinat, Kohl, Portulak und Salat haben eines gemeinsam: sie enthalten eine große Menge Antioxidantien, zum Beispiel Lutein und Zeaxanthin. Diese schützen den Körper ebenfalls vor freien Radikalen und verhindern dadurch, dass die reaktionsfreudigen Teilchen die Zellen stressen und Entzündungen befeuern. 

Außerdem ist grünes Gemüse reich an verschiedenen Vitaminen und Spurenelementen. Diese fördern die Stoffwechselprozesse des Körpers und sorgen für einen störungsfreien Ablauf des Organismus.

Beeren lindern Darmentzündungen

Blaubeeren (Foto: Pixabay /Couleur)

Sie sind im Sommer der Hit und unterstützen zudem die Darmgesundheit: Erdbeeren und Blaubeeren! Tatsächlich haben Forscher an Mäusen getestet, wie die Beeren bei chronischen Darmentzündungen wirken. Das Ergebnis: Die Mäuse, die regelmäßig Erdbeeren zu fressen bekamen, hatten weniger Durchfälle, die Entzündungen im Darm gingen zurück und insgesamt wurden die Tiere gesünder. 

Außerdem wirkten die Beeren offenbar auf die Zusammensetzung der Darmflora: Bei einer chronisch entzündlichen Darmentzündung nimmt normalerweise die Anzahl der schlechten Darmkeime zu und gesundheitsfördernde Mikroorganismen verschwinden nach und nach.

Bei den Mäusen, die vermehrt Beeren aßen, kehrte sich der Effekt wieder um. Eine gesunde Darmflora hat vielfältige Auswirkungen auf den gesamten Körper. Zum Beispiel das Immunsystem profitiert vom Gleichgewicht im Darm.

Mandeln und Walnüsse

Mandeln gehören zu den besten pflanzlichen Eiweißquellen. (Foto: Pixabay / Free-Photos)

Mandeln und Walnüsse enthalten Vitamin E, Magnesium, Kalzium und Folate. Die einfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren entsprechen denen aus Olivenöl. Sie fangen also zerstörerische freie Radikale ab und verhindern dadurch Entzündungsprozesse. So reduzieren sie das Risiko von Herzkrankheiten.

Ein netter Nebeneffekt: Vor allem Mandeln eignen sich als Snack in jeder Diät. Denn die Kerne unterstützen die Gewichtsabnahme und kurbeln den Fettstoffwechsel an. Das funktioniert so gut, dass die Energie, die der Körper durch die Mandel selbst aufnimmt, nicht auf der Waage anschlägt. Täglich eine kleine Hand voll Mandeln oder Walnüsse ist für diese Wirkung notwendig.

Deshalb gehören Nüsse auf jeden Speiseplan. Sie eignen sich als Snack für zwischendurch, als Zutat zum Backen und um gesunde Salate zu pimpen.

Kurkuma bindet an Entzündungsenzyme

Kurkuma. (Foto: Pixabay / stevepb)

Der Wurzelstock von Kurkuma dient seit jeher als pflanzliches Arzneimittel. Kurkuma enthält nämlich sogenannte Curcuminoide wie zum Beispiel Curcumin. Das sind die Farbstoffe, die Kurkuma ihre typische gelbliche Farbe verleihen. Dieses Curcumin hat laut Laboruntersuchungen leicht antientzündliche Eigenschaften. Woran das liegt ist bislang nicht klar. Es scheint, dass das Curcumin an körpereigene Enzyme bindet, die an Entzündungsvorgängen beteiligt sind.

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