Hier bei uns in Deutschland mangelt es bei der Ernährung an nichts: Überall bekommen wir (fast) alle Lebensmittel und können uns kulinarisch verwöhnen, wie es uns beliebt. Doch dieser ständige Konsum und Genuss bringt nicht nur Vorteile mit sich. Denn kontrolliertes Fasten kann deiner Gesundheit und deinem Körper sehr zugute kommen. In diesem Artikel stelle ich dir bekannte Fastenmethoden vor.
Vor nicht allzu langer Zeit musste der Mensch sein Essen noch jagen oder auf die Ernte warten. Man hat sich dann den Bauch voll geschlagen um den Hunger der letzten Wochen zu stillen. Oder hat eifrig rationiert, um wieder eine Zeit ohne Lebensmittel auszukommen.
Die Essensaufnahme war damals stark begrenzt. Auch die Vielfalt war eingeschränkt: Lediglich ein paar Lebensmittel wie Brot, Eier, Fleisch, Früchte, Getreide oder ein paar wenige Gemüsesorten vom Feld waren Bestandteil der damaligen Ernährung. Heute herrscht hingegen eine Lebensmittelflut. Jedoch haben wir es nicht ganz geschafft, unsere Körper auf dieses Überangebot umzustellen. Das bringt einige Probleme mit sich.
- Der Mensch hat ein gestörtes Hungergefühl.
- Wir essen zu viel, da uns überall etwas angeboten wird. Dadurch wird das metabolische System gestört. Diabetes, Bluthochdruck und weitere Probleme können daraus folgen.
- Wir verlieren die Übersicht, was uns gut tut und was nicht.
- Unser Stoffwechsel gerät aus den Fugen. Müdigkeit und Kopfschmerzen können daraus folgen.
6 Gründe, warum du fasten solltest:
Durch ein kontrolliertes Fasten tust du deinem gesamten Körper etwas Gutes. Denn dadurch wird dein Körper gereinigt und auch deine Seele, dein allgemeines Wohlbefinden profitiert davon ungemein:
- Dein Körper wird entgiftet, entschlackt und gereinigt. Die durch die Nahrung aufgenommenen Giftstoffe werden verarbeitet und abtransportiert.
- Dein Geist wird geschult. Du übst dich in Disziplin und trainierst dein Durchhaltevermögen.
- Die Zellneubildung wird angeregt, wodurch du mehr Energie, Konzentration und Fokus erlangst. Dies geschieht jedoch nicht unbedingt am zweiten oder dritten Fastentag. Aber ganz sicher danach.
- Deine Haut, deine Haare und Nägel werden sich kräftiger, stärker und gesünder anfühlen. Dadurch siehst du frischer und vitaler aus.
- Durch das Fasten wirst du dich leichter, aktiver und energetischer fühlen, als ob du Bäume ausreißen könntest. Für viele ist das gerade der Grund, überhaupt das Fasten auszuprobieren.
- Durch das Fasten erfährst du ein besseres Gefühl für den Umgang mit Lebensmittel. Wo kaufe ich ein, welche Nahrung hat eine hohe Qualität und wie viel Essen (Kalorien) benötige ich überhaupt? Mit solchen Fragen setzt man sich auseinander, wenn man regelmäßig fastet.
Das sind die bekanntesten Fastenmethoden
So unterschiedlich die Motive für das Fasten, sind auch seine Methoden
Intermittierendes oder auch Intervall-Fasten
Diese Methode beschreibt die Essensaufnahme nach Zeit. Dabei isst du nur innerhalb eines bestimmten Zeitraums am Tag. Ganz bekannt ist die 16-8 Regelung. 16 Stunden lang wird nichts gegessen, danach folgen acht Stunden, in denen man essen darf.
Suchtfasten
Hierbei ist der Verzicht von negativen Gewohnheiten über einen gewissen Zeitraum im Mittelpunkt. Du befreist dich von deinen Lastern oder einem Laster für eine bestimmte Zeit. So kannst du zum Beispiel eine Woche auf Süßigkeiten oder Softdrinks verzichten.
Heilfasten nach Buchinger
Bei dieser Fastenmethode beschränkt sich die Essensaufnahme wahlweise auf Suppen, Säfte oder Tees. Bei dieser Fastenart ernährt man sich nur durch leichte Flüssignahrung. Das gibt dem Körper Zeit sich auszuruhen und sich zu erholen.
Fastenkur nach Franz Xaver Mayr (F. X. Mayr-Kur)
Die vom österreichischen Arzt Dr. Franz Xaver Mayr (1875–1965) entwickelte Kur ist auch als „Milch-Semmel-Kur“ bekannt. Heutzutage wird sie jedoch üblicherweise nicht mehr mit Weizenmehl- und Kuhmilchprodukten, sondern in der Regel mit Gebäck zum Beispiel aus Dinkel- oder Buchweizenmehl durchgeführt. Statt Kuhmilch werden Suppen oder Ziegenmilchprodukte verwendet sowie täglich jede Menge Tee und Wasser getrunken. Im Mittelpunkt dieser Fastenmethode steht das lange und gründliche Kauen der Nahrung. Ziel ist es, die Verdauung und den Speichelfluss zu fördern und ein neues Bewusstsein für die Nahrung herzustellen.
Welche der Fastenmethoden passt für mich?
Die passende Art zu Fasten findest du, wenn du deine aktuelle Lebenssituation (Berufs- und Privatleben), deinen körperlichen Zustand und deine Ziele genauer vor Augen führst. Solltest du verschiedene Arten probieren, denke daran, dass du deinen Körper “verstimmen” kannst.
Probiere dich also nicht wild durch, sondern mach nach jedem Versuch eine kleine Fastenpause. Wenn du drei bis vier Wochen gefastet hast, probiere eine neue Art des Fastens aus. Ein Personal Trainer, Ernährungsberater oder Life-Coach kann dir dabei helfen, die passenden Fastenmethoden für dich zu finden.
Wie du gut durch die Fastenzeit kommst
Fasten ist nichts Kompliziertes oder gar Anstrengendes. Die meisten Fastenmethoden sind relativ simpel. Oftmals isst man weniger beziehungsweise seltener und auch die Lebensmittelauswahl reduziert sich. Gehe positiv und mit Vorfreude an das Fasten heran, denn die Vorteile sind größer als die eigentliche tatsächliche Anstrengung.
Mach dir auch einen Plan, wie du motiviert durch die Fastenzeit kommst und bitte um die Hilfe und das Verständnis deiner Freunde und deiner Familie. Zu zweit kann man oftmals besser fasten.
Denke daran, dass du niemandem etwas beweisen musst. Du fastest für dich und deine Gesundheit. Dein Durchhaltevermögen wird sich auszahlen und die Vorteile des Fastens werden sich großartig anfühlen!
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