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GesundheitÜber die Körpersprache zum Erfolg: Power Posing

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Bist du auf der Suche nach mehr Selbstbewusstsein, Power und Lebensfreude? Nun, dann haben wir vielleicht einen spannenden Ansatz für dich. Vor ein paar Jahren schlug ein TED-Talk der Sozialpsychologin Amy Cuddy ausgesprochen hohe Wellen. Unter dem Titel „Your body language may shape who you are“ oder zu Deutsch: „Deine Körpersprache kann beeinflussen wer du bist“ stellte sie bei einem Event ihre Forschungsergebnisse zum sogenannten Power-Posing vor.

Mittlerweile hat dieser Talk über 46 Millionen Views und somit die zweitmeisten aller TED-Talks überhaupt.

Die zentrale Aussage: Das Annehmen ausgeprägter Power-Posen bringt Menschen dazu, sich powervoller zu fühlen. Das ist laut Cuddy durch Befragungen messbar, aber auch auf physiologischer Ebene erklär- und sichtbar.

Andere Quellen bestätigen das ebenfalls. Columbia-Professor Adam Galinsky sagt dazu beispielsweise: „Das subjektive Gefühl für Power wirkt sich auf die Kognition aus (also was und wie wir denken), auf unserer Verhalten und auch auf die Physiologie unseres Körpers.“

Und das wiederum kann im positivsten Sinn für mehr Optimismus sorgen, unsere Kreativität boosten, ja theoretisch und praktisch unser ganzes Leben auf den Kopf stellen.

Was macht Power Posing auf hormoneller Ebene?

Die Forschungsergebnisse – unter anderem aus Harvard oder von der renommierten Columbia-University zeigen, dass vielen Menschen, die besonders effektiv, leistungsfähig und erfolgreich sind, nicht nur ein ähnliches Mind-Set, sondern auch ein ähnlicher Hormonspiegel zu eigen ist.

Sie haben in der Regel einen höheren Testosteronspiegel und niedrigere Cortisolwerte. Testosteron führt sowohl bei Männern als auch bei Frauen zu stärkeren Gefühlen des Selbstvertrauens, während ein niedriger Wert des Stresshormons Cortisol bedeutet, weniger Angst und eine höhere Stressresilienz zu besitzen.

Wie geht Power-Posing?

Eigentlich braucht man es nicht groß erklären. Jedes Kind weiß spielerisch, wie es posieren muss, wenn es gewinnt oder ein Ziel erreicht. Nur verlernen wir das oft im Laufe unseres Lebens wieder.

In ihren Experimenten machte Amy Cuddy deutlich, dass bereits zwei Minuten am Tag in Power-Posen ausreichen, um unseren Hormonspiegel und das subjektive Empfinden nachhaltig zu stärken.

Und so kannst du es selber machen

Stell dir dich selber im Moment deines größten Erfolges vor. Wie fühlt es sich an, das zu erreichen, wovon du immer geträumt hast? Wirklich dein allergrößtes Ziel, dein allerkühnster Traum. Vielleicht nimmst du dir auch die Jubelposen bekannter Sportler als Vorbild.

Wie fühlt es sich an, in der 93. Minute das Champions-League-Finale mit einem Fallrückzieher zu entscheiden? Wie, wenn du bei Olympia mit einem fulminanten Schlussspurt aus aussichtloser Position noch Gold im 10.000 Meter Lauf holst?

Such dir vielleicht einen ruhigen Ort, und dann ab die Luzie! Geh voll rein in die Posen. Auch wenn es sich am Anfang gewiss etwas ungewohnt und komisch anfühlt. Die Idee dahinter: Erst Körpersprache, dann folgt das Gefühl irgendwann automatisch.

Denn auch im Power Posing gilt: Übung macht den Meister. Vor allem die Regelmäßigkeit entscheidet, ob du die Power und Freude dauerhaft in deinem Leben installieren wirst. Übrigens funktioniert das auch mit unserem Gemütszustand: Wenn wir traurig sind, kann es schon helfen, einfach nur ein Lachen vorzutäuschen. Das Signal, das dabei ans Gehirn gesendet wird, ist nahezu identisch dem, das wir senden, wenn wir wirklich lachen.

Probiere es einfach aus!

Seit ihrem Talk im Jahr 2012 gab es eine Menge wissenschaftliche Kontroversen um das Thema. Manche Studien stützen die Erkenntnisse von Cuddy, andere wiederum konnten ihre Ergebnisse – besonders in Bezug auf die hormonellen Effekte – nicht reproduzieren. Falls du näher in das Thema einsteigen möchtest, findet du hier ein späteres Statement von Amy, in dem sie die neuesten Studien zitiert.

Dieses Hin und Her wird vielleicht noch eine Weile so weitergehen. Du kennst sicherlich den bekannten Spruch, dass es zu jeder Studie auch immer eine Gegenstudie gibt. Wir sind da wie immer ganz pragmatisch: Probiere es für dich aus. Fühlst du dich powervoller, wenn du diese Posen machst?

Dann nix wie los! Du bist ein Gewinner!

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