Am Wochenende ist es wieder so weit: die Zeitumstellung steht an. In der Nacht von Samstag auf Sonntag (27. auf 28. März 2021) beginnt die Sommerzeit. Wir stellen die Uhren um eine Stunde nach vorne, nämlich von 2:00 auf 3:00 Uhr. Das bedeutet, abends ist es wieder länger hell, aber nachts fehlt uns eine Stunde Schlaf.
Zeitumstellung: Jetlag für den Biorythmus
Für unseren Körper ist die Zeitumstellung gar nicht so leicht wegzustecken. Die Umstellung der Uhr gleicht einem kleinen Jetlag. Denn unsere innere Uhr, und damit der Biorhythmus, richtet sich nach den Lichtverhältnissen. Viele biologische Funktionen unterliegen dem Hell-Dunkel-Rhythmus des Tages. Dazu gehören zum Beispiel Blutdruck, Pulsfrequenz, Körpertemperatur oder die Ausschüttung verschiedener Hormone.
Im Auge sitzen bestimmte Sinneszellen, die den Lichteinfall registrieren und so den inneren Takt vorgeben. Eine Stunde weniger Tageslicht hat deshalb große Auswirkungen – ähnlich wie eine Reise in eine andere Zeitzone. Die Zeitumstellung bringt die eingespielten Abläufe also gehörig durcheinander.
Manche Menschen stecken das ohne Weiteres weg. Aber andere leiden stark unter dem gestörten Rhythmus. Das zeigt sich zum Beispiel durch Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Konzentrationsprobleme nach der Zeitumstellung. Sogar auf den Straßenverkehr und die Zahl der Verkehrsunfälle soll die Zeitumstellung einen negativen Einfluss haben.
Aber das muss nicht sein! Es gibt Möglichkeiten, den Biorhythmus sanft auf die Zeitumstellung vorzubereiten und ihre Folgen besser wegzustecken. Mit diesen 7 Tipps für die Umstellung auf Sommerzeit gelingt dir die Zeitumstellung leichter:
Tanke Sonnenlicht!
So einfach dieser Tipp klingt, so effektiv ist er: Um den Schlaf-Wach-Rhythmus und die damit verbundene Hormonausschüttung zu beeinflussen, solltest du soviel Zeit wie möglich tagsüber an der frischen Luft verbringen.
Gehe in den Tagen vor der Zeitumstellung mittags raus und genieße die Sonnenstrahlen auf deinem Gesicht. Durch das Tageslicht produziert dein Körper weniger Melatonin, ein körpereigenes Schlafmittel. Du bist wacher, voller Energie und die eine Stunde Schlaf weniger am Wochenende fällt nicht mehr so stark ins Gewicht.
Das funktioniert übrigens auch an bewölkten Tagen! Die UV-Strahlung der Sonne durchdringt auch graue Regenwolken.
Entspanne dich!
Studien haben gezeigt, dass nach der Zeitumstellung statistisch gesehen mehr Menschen mit einem Herzinfarkt behandelt werden. Die Zeitumstellung bedeutet Stress für den Organismus. Das bedeutet natürlich nicht, dass für dich eine große gesundheitliche Gefahr besteht.
Aber nimm das zum Anlass und gehe die Tage vor und nach der Umstellung auf Sommerzeit etwas ruhiger an. Meditiere, mache Yoga oder anderen Sport, lies abends ein Buch oder mach andere Dinge, die dir dabei helfen zu entschleunigen und den Alltagsstress hinter dir zu lassen.
Das ist übrigens auch an jeden andern Tag des Jahres ratsam.
Taste dich an die neue Zeit heran
Wenn du schon ein paar Tage vor der Zeitumstellung damit beginnst, deinen Körper an den neuen Rhythmus zu gewöhnen, fällt dir die Umstellung leichter.
Gehe jeden Tag etwa 10 Minuten früher ins Bett als gewöhnlich und stehe am nächsten Tag auch ein bisschen früher auf. So tastet sich dein Körper an die neue Zeit heran und die eine Stunde Schlaf weniger am Wochenende fällt dir gar nicht mehr auf.
Verzichte abends vor der Zeitumstellung auf Smartphone & Co.
Damit du vor der Zeitumstellung besser in den neuen Rhythmus kommst, solltest du beim zu Bett gehen auf alle Lichtquellen verzichten. Vor allem das blaue Bildschirmlicht von Smartphone und TV hält dich unnötig wach und lässt deinen Körper (und Geist) nicht zur Ruhe kommen.
Verzichte abends auf Elektronik, um besser in den Schlaf zu finden. Wenn du ganz ohne Unterhaltung nicht Einschlafen kannst, lies ein paar Zeilen, höre ein Hörspiel oder einen Podcast. Das wirkt beruhigend und du schlummerst schneller als du denkst.
Kein Mittagsschläfchen nach der Zeitumstellung
Ist dein Schlafrhythmus nach der Zeitumstellung durcheinander geraten, musst du am nächsten Tag stark sein. Denn das Mittagsschläfchen ist leider kontraproduktiv. Auch wenn du dich müde und ausgelaugt fühlst, solltest du mittags dem Drang nicht nachgeben und besser wach bleiben. Nur so stellt sich der neue Biorhythmus ein.
Wenn es dir unmöglich scheint bis zum Abend wach zu bleiben: Geh tagsüber an die frische Luft und tanke Tageslicht. Wenn das nicht reicht, um die Schlafhormone in Schach zu halten, kann dir eine Tageslichtlampe helfen. Die wirkt ähnlich wie Sonnenlicht auf deinen Organismus. Setze dich für ein paar Minuten tagsüber davor und lass das Licht wirken!
Werde aktiv!
Damit du nach der Zeitumstellung nicht wie ein Zombie durch die Gegend wanderst, hilft dir Bewegung. Das bringt den Kreislauf in Schwung. Selbst bleierne Müdigkeit schüttelst du beim Joggen oder einer Radtour einfach und schnell ab. Das unterstützt dich dabei, den Rhythmus wieder in den Griff zu bekommen und ist auch mit den momentan geltenden Corona-Maßnahmen vereinbar.
Also, zieh dir die Laufschuhe an, schnapp dir deine Nordic-Walking-Stöcke oder schwing dich in den Sattel und komm in Bewegung!
Zeitumstellung: Am besten kurz und schmerzlos
Versuche dich am besten der neuen Uhrzeit sofort anzupassen. Das heißt, morgens nicht lange liegen bleiben, nicht acht mal auf die Snooze-Taste des Weckers drücken, sondern einfach aufstehen und den neuen Tag angehen. Und das jeden Tag.
So gewöhnt sich dein Körper ziemlich schnell an den neuen Rhythmus. Auch, wenn dir das an den ersten zwei bis drei Tagen sehr schwer fällt, zieh es einfach durch. So kannst du schneller die hellen Frühlingsabende genießen und denkst nicht mehr über die verlorene Stunde und die umgestellten Uhren nach!
Wird die Zeitumstellung abgeschafft?
Seit einiger Zeit diskutieren Politiker europaweit darüber, ob die Zeitumstellung abgeschafft wird. Ein Großteil der Deutschen ist dafür. Wenn es nach ihnen ginge, würden die Uhren bald das ganze Jahr lang nach der Sommerzeit ticken.
Warum müssen wir dann trotzdem noch zwei mal im Jahr an den Zeigern drehen? Damit es in Europa nicht zu einem zeitlichen Flickenteppich kommt, müssen sich alle Länder absprechen und auf ein Modell einigen. Dabei hakt es gerade noch. Eine Lösung ist noch nicht in Sicht.