Es macht dick, krank und fördert alle bekannten Zivilisationskrankheiten: Weizenmehl genießt bei vielen Ernährungsaposteln und bei uns selbst einen schlechten Ruf. Doch ist der Weizen wirklich so schlecht wie sein Image?
In unserem heutigen Ernährungsalltag stellt Weizenmehl ein Grundnahrungsmittel. Viele von uns nehmen es bewusst oder unbewusst täglich zu sich. Denn Weizen steckt in den meisten Broten, in Brötchen, Plätzchen, Pasta, Pizza und in Kuchen. Auch finden wir es in stark verarbeiteten Lebensmitteln: Selbst Pommes Frites aus der Tiefkühltheke werden bei ihrer Herstellung am Ende in Weizenmehl gewälzt, um sie knuspriger zu machen.
Von allen Getreidesorten durchlief der heutige Weizen jedoch die größte Veränderung. In den letzten 50 Jahren haben die Agrarwissenschaftler durch verschiedene Kreuzungen und Zuchtformen den Weizen so stark verändert, um ihn gegen Umwelteinflüsse zu schützen und ertragreicher zu machen.
Aus was besteht eigentlich Weizenmehl?
Auch wenn alle Mehlarten fettarm sind, bestehen sie zu mindestens 70 Prozent aus Kohlenhydraten. Doch jenes Weißmehl trägt nur noch wenig wertvollen Nährstoffe in sich. Denn es enthält lediglich die Stärke des Mehlkörpers, also das Innere des Korns, und nicht die wertvollen und gesunden Inhaltsstoffe in den Randschichten. Ballaststoffe, Mineralstoffe und Vitamine werden einfach ausgesiebt.
Je höher die Typennummer einer Mehlsorte ist, desto gesünder. So ist das Vollkornmehl am gesündesten, da es dank seines relativ hohen Anteils an Ballaststoffen unsere Verdauung fördert und uns länger sättigt.
Viele selbsternannte Experten rechnen dem Weizen an, für Krankheiten wie Alzheimer, Depressionen, Krebs- und Herzkreislauferkrankungen oder auch für Schlafstörungen verantwortlich zu sein. Messbare bzw. handfeste Beweise gibt es dafür jedoch nicht. Eine Ausnahme bilden jedoch Personen, die an einer richtigen Glutenunverträglichkeit (Zöliakie) leiden.
Weizen: Die Dosis ist das Gift
Wenn du gern zu Brot und Brötchen greifst und in überschaubaren Maße Pizza und Pasta genießt, schadest du deiner Gesundheit nicht. Doch wenn du dank der einfachen und schnellen Zubereitung deinen Ernährungsfokus auf Weizen legst, kann es durchaus sein, dass es dir und deiner Gesundheit nicht bekommt: Die Menge machts!
Auf eine Mangelversorgung an Ballaststoffen, Mineralien und Vitaminen solltest du daher schnell mit einer Ernährung reagieren, die auf Gemüse und Obst ausgerichtet ist.
Vielleicht kannst du deine Lieblingsspeisen auch mit Alternativen zubereiten: So lassen sich mit Kokosmehl, Erdmandelmehl, Mais- und Mandelmehl sehr leckere Gerichte zaubern. Selbst Pasta, die aus herkömmlichen Hartweizen bestehen, können durch japanische Shirataki-Nudeln ersetzt werden. Diese sind frei von Gluten und auch frei von leeren Kalorien.
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