Nicht nur in der Arbeitswelt sind Teilzeitmodelle ein Zeichen des Wandels hin zu mehr Balance und einem besseren Lebensgefühl. Auch in der Ernährung boomt derzeit eine Art der Nahrungsaufnahme, die unsere Mund- und Verdauungswerkzeuge nur für einige Stunden intensiv beschäftigt: Das sogenannte Intermittierende Fasten wird von vielen Ernährungsexperten empfohlen.
Dem Intermittierenden Fasten – auch Intervallfasten genannt – werden dabei zwei absolut geniale Eigenschaften zugeschrieben. Einerseits erhöht es dein Energielevel, andererseits ist es eine tolle Möglichkeit, um nachhaltig vielleicht dem einen oder anderen Pfündchen „Hüftgold“ Lebewohl zu sagen.
Unzählige Studien belegen inzwischen, dass regelmäßiges Fasten und Teilfasten das Älterwerden verlangsamt und bei der Gewichtsreduktion unterstützend wirken kann. Selbst viele Schulmediziner bauen mittlerweile immer öfter auf die Kraft solch natürlicher Heilverfahren.
Wie geht intermittierendes Fasten?
Vereinfacht gesagt, erhöhst du beim intermittierenden Fasten die Zeitspanne zwischen Abendbrot und Frühstück auf mindestens 16 Stunden.
Die gängige Variante dabei ist es, abends nicht allzu spät dein Abendessen zu dir zu nehmen und dann erst wieder am späten Vormittag, Mittag oder frühen Nachmittag zu „frühstücken“. Die meisten Varianten bewegen sich dabei zwischen 16 bis 18 Stunden ohne Nahrungsaufnahme.
Was ist das Geheimnis hinter Intermittierendem Fasten?
Unser Körper ist eine gleichsam hochsensible wie –intelligente Energiebereitstellungsmaschine. Durchschnittlich essen wir eine Menge Kohlenhydrate über den Tag verteilt – wie sie beispielsweise in Brot, Pasta, aber auch Früchten (in Form von Fructose) enthalten sind.
Unser Körper ist sehr stark an diese Form der Nahrungsaufnahme gewöhnt. Wenn er nun durch das Fasten über längere Zeit keine Kohlenhydrate (und somit keine Glucose) zugeführt bekommt, schaltet er irgendwann automatisch auf den Fettstoffwechsel um.
Ganz automatisch geht der Körper somit an unsere Fettreserven und wandelt sie in Energie um, die unsere Muskeln verwerten können. Ein Gramm Fett hat etwa den doppelten Brennwert der gleichen Menge an Kohlenhydraten.
Verdauung überflüssiger Nahrung als Energiekiller
Ein weiterer Vorteil: Oftmals denken wir, dass vorrangig die Muskeln viel Energie verbrauchen, die wir bewusst benutzen und deren Ermüdung wir schnell spüren, zum Beispiel die Arme oder die Beine. Dass darüber hinaus das Gehirn sehr viel Energie benötigt, um gut zu funktionieren, ist mittlerweile auch kein päpstliches Geheimnis mehr.
Dass allerdings gut ein Viertel (manche Studien sprechen auch von noch mehr Prozent) unseres Energiebedarfs von unserer Verdauung vereinnahmt werden, ist dann doch eher überraschend. Wenn die Verdauung nun über den Tag verteilt geschont wird, ist es einfachste Arithmetik, dass mehr Energie für die wichtigen Dinge des Lebens bleibt.
Finde deinen eigenen Rhythmus
Wir können dir den Weg zum intermittierenden Fasten aufzeigen – ihn gehen kannst du allerdings nur alleine. Dazu gehört auch, dass du deine eigene Pace und deinen eigenen Rhythmus findest. Ob du jetzt 14 Stunden, 16 oder 18 fastest, wirst du am besten selber beurteilen können.
Auch hier gilt die Devise: Fange lieber etwas vorsichtiger an und steigere dich dann peu á peu. Auch wie viele Tage in der Woche du Intervallfasten betreibst, ist am Ende deine Entscheidung. Probiere am besten ein wenig herum, horche gut auf deinen Körper und seine Reaktionen und bleibe bei dem, was ihm und deinem Geist am besten tut.
Ein positiver Nebeneffekt
Ein wundervoller Nebenaspekt der sich ganz automatisch einstellt, wenn du intermittierend fastest: Du wirst eine deutlich höhere Achtsamkeit und Sensibilität für deine Ernährung gewinnen.
Egal ob du stärker darauf achtest, was du isst oder ob du dich näher mit deinen Hunger- und Essensimpulsen während der Fastenphase beschäftigst: Diese Art von Achtsamkeit kann dir keiner mehr nehmen und wird sich positiv auf deine Lebensqualität auswirken – zusätzlich zu dem Energieboost, den das Intervallfasten eh schon mit sich bringt.