Viele von uns verbinden Kakao mit den gelben Nesquik- oder Kaba-Packungen aus der Kindheit. Doch die kleine feine Bohne ist weit mehr als ein überröstetes und mit Zucker versetztes Industrieprodukt. Mit Fug und Recht lässt sich Kakao als eines der interessantesten Superfoods unserer Zeit bezeichnen. In diesem Artikel geben wir dir einen Überblick, wofür Kakao gut ist und worauf man beim Kauf von Kakaoprodukten achten sollte.
Was macht Kakao so wertvoll?
Es gibt wenig Rohstoffe auf der Welt, die den Körper mit solch einer breiten Armada an Nähr- und Vitalstoffen versorgen.
Kakaobohnen sind wahre Antioxidantien-Wunderwerke. Mit den Spurenelementen Zink und Kupfer, Vitamin C und sekundären Pflanzenstoffen wie Flavonoiden kann das Immunsystem auf besondere Weise in seiner normalen Funktion unterstützt werden. Antioxidantien binden freie Radikale und bewahren so die Zellen vor nachteiligem oxidativen Stress.
Kakao gilt darüber hinaus als die beste bekannte Calcium-Quelle und versorgt den Körper so mit einem wichtigen Spurenelement, das beispielsweise für den Aufbau von Knochen und Zähnen essentiell ist.
Neben Calcium enthalten Kakaobohnen auch die Mineralstoffe Magnesium, Kalium und Chrom, die in vielen Stoffwechselprozessen essentiell sind.
Rohe Kakaobohnen und unbehandelte Kakaoprodukte wirken vielen Studien zufolge auch auf die Biochemie des Geistes ein. Kakao und Rohkost-Schokolade sind somit definitiv „Glücklichmacher“. Beispielsweise besteht das „Schwarze Gold“ zu bis zu zwei Prozent auf Phenylethylaminen (PEA), die im Körper auch gebildet werden, wenn wir verliebt sind.
Welche Sorten gibt es?
Die Königssorte unter den Kakaobohnen ist die Criollo-Variante. Sie macht lediglich knapp fünf Prozent der Weltproduktion aus. Sie ist sehr mild und hat von Natur aus ein ausgeprägtes Aroma. Die Forastero-Kakaobohne hingegen schmeckt kräftiger, ursprünglicher, teilweise etwas bitterer. Sie ist hauptsächlich für den klassischen Konsumkakao bestimmt. Darüber hinaus gibt es mittlerweile auch einige Hybridvariationen dieser beiden Sorten sowie natürlich noch eine Menge anderer Spezialsorten.
Die größten Kakaoproduzenten der Welt kommen übrigens aus Afrika (Elfenbeinküste, Ghana, Kamerun), Südostasien (Indonesien) und Südamerika (Brasilien, Ecuador, Peru). Ähnlich wie beim Kaffee oder Wein kann ein kundiger Gaumen irgendwann die feinen Unterschiede bedingt durch Sorte und Herkunftsland herausschmecken. Finde einfach für dich heraus, was dir persönlich am besten mundet.
Warum sind ungeröstete Bohnen besser als geröstete?
Geerntete Kakaobohnen werden oft bei großer Hitze fermentiert und vor allem auch geröstet. So können die Bohnen länger haltbar gemacht werden. Außerdem werden bei nicht hochwertigen Kakaosorten so die Aromastoffe erhöht.
Die Nachteile liegen allerdings auf der Hand: Eine Röstung bei hohen Temperaturen zerstört die wertvolle Enzymstruktur des Superfoods und vernichtet einen großen Teil der wertvollen Antioxidantien und Nährstoffe. Daher empfehlen wir unbedingt, auch schonend fermentierte und im besten Fall ungeröstete Kakaobohnen zurückzugreifen.
Als Faustregel gilt die Temperaturgrenze von etwa 40 Grad, bei der die Enzymstruktur bei der Verarbeitung der Bohnen zu Pulver, Kakaobutter oder Kakaonibs intakt bleibt.
Es muss nicht immer Milch sein – Die Verzehrmöglichkeiten
Die wohl verbreitetste Weise, Kakao zu konsumieren ist sicherlich immer noch das gute alte Glas Milch mit Kakaopulver. Doch auch für Menschen, die laktoseintolerant sind oder aus anderen Gründen auf den Verzehr von Kuhmilch verzichten, gibt es heutzutage etliche Alternativen.
Kakaopulver bietet sich nämlich ebenfalls mit einer leckeren Nussmilch (wie etwa Mandelmilch) oder Hafermilch an. Das Pulver verfeinert darüber hinaus aber auch jeden Smoothie oder leckere Backwaren. Gleichzeitig können rohe Kakaobohnen oder die zerkleinerte Version (Kakaonibs) auch pur als kleiner Snack für zwischendurch herhalten.
Und natürlich wollen wir eine Sache ganz zum Schluss nicht vorenthalten: Es gibt immer mehr Anbieter auf dem Markt, die mit hochwertigen Kakaobohnen und teilweise sehr natürlichen Süßstoffen auch gesunde UND gleichzeitig enorm leckere Schokolade herstellen können. So lässt sich wunderbar Schlemmen mit hochwertiger Ernährung verbinden.
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